Ein Wort zur Technik

Ein Wort zur Technik

Obwohl ich selbst von der Russischen Klavierschule geprägt wurde, bin ich nach einem langen Weg durch verschiedenste Schulen und Techniken zu der Überzeugung gelangt, dass der Weg zum richtigen, d.h. freien Klavierspielen für jeden ein anderer ist. Es geht darum, die eigenen körperlich-mentalen Voraussetzungen kennen zu lernen und mit diesen zu arbeiten, nicht um das Überstülpen einer starren Technik, die möglicherweise gar nicht zu den eigenen physischen oder motorischen Gegebenheiten passt. Dies würde zu körperlichen Beschwerden und Schmerzen führen.

Klavierspielen ist kein Geschicklichkeitsspiel, kein Sport und keine Artistik!


Die Fokussierung auf  eine rein technische Ebene - diese oder jene Fingerhaltung, diese oder jene  Sitzhaltung, Armhaltung, Drehbewegung oder Schwingbewegung - birgt die Gefahr in sich, dass man sich in einer Unzahl "mechanischer" Details verliert, an die man beim Spielen „denken“ soll. Dabei geht das Zentrale verloren. Hände, Arme und Schultern sollten aus dem Ganzen heraus koordiniert werden und bleiben dabei selbst gleichsam passiv.


Dabei integriere ich körpertherapeutische Ansätze der Alexandertechnik. In der Alexandertechnik geht es darum, den eigenen "Selbstgebrauch"  zu untersuchen und sich diesen bewusst zu machen. Unsere unbewussten, oft jahrelang gewohnten Bewegungs-, Lern- und Denkmuster stehen einer organischen Spielbewegung oft im Weg, ohne dass wir es merken. Erst wenn wir uns die eigenen Angewohnheiten bewusst machen, können wir diese optimieren oder verändern. In der Alexandertechnik geht es also hauptsächlich darum, Störendes und Unnötiges nicht zu tun, anstatt „etwas“ zu tun! Und dieses Weglassen störender Haltungen oder Angewohnheiten bei der eigenen Spielbewegung ist für jeden Spieler oder Spielerin etwas anderes!



Helmut Rennschuh:
„Das Richtige geschieht von ganz allein – Alexander-Technik, Zen und der lebendige Augenblick“
Kamphausen Media GmbH

Das erste von mehreren Büchern des Autors mit einer gut lesbaren Einführung in die Alexander Technik mit ihren Anwendungsmöglichkeiten in vielen Lebensbereichen.


Helmuth Rennschuh:
„Klavierspielen, Alexander-Technik und Zen – Frei von störenden Mustern die Musik geschehen lassen“
Hallesche Schriften zur Musikpädagogik, Wißner-Verlag

Wie kommen Innehalten, gute Koordination und ein musikalisches Klavierspielen zusammen? Wie arbeitet die Alexander Technik? Auf beides gibt dieses Buch Antworten.

 

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